Title: Wie druckt der Drucker? ---- Kurz: Druckvorgang ---- Menutitle: Druckvorgang ---- Autoren: JOM ---- Oeffentlich: ja ---- Text:
Ein 3D-Drucker muss präzise angesteuert werden. Dazu benötigt er entsprechende Befehle. Diese präzise Art der Steuerung gibt es für CNC-Maschinen schon länger, als es 3D-Drucker gibt.
Die Maschinensprache zur Programmierung einer CNC-Maschine ist normiert unter DIN 66025 / ISO 6983 und wird deshalb oft DIN-Code genannt oder einfach nur G-Code, weil viele Befehle mit einem G beginnen, gefolgt von einer Zahl - z.B. G21
: 1 Längeneinheit = 1mm (und nicht 1 inch).
Neben den G-Befehlen gibt es auch noch M-Befehle, die z.B. den Programmablauf oder die Maschinenkühlung steuern. Unter den folgenden Links findest du eine grobe Übersicht oder eine ausführlichere Übersicht.
Der G-Code zur Erzeugung eines 50mm-Würfels bei 5% Füllung hat z.B. über 240.000 Zeilen Code. Einen Ausschnitt davon siehst du hier:
G21 ; set units to millimeters
G90 ; use absolute coordinates
M83 ; use relative distances for extrusion
M900 K0.05 ; Filament gcode LA 1.5
...
M204 S1000
G1 F1200.000
G1 X99.965 Y77.623 E0.02942
G1 X150.004 Y77.623 E1.56894
Den kompletten Code erhältst du hier: wuerfel.gcode.
Natürlich ist es recht mühsam so viele Zeilen Code per Hand zu erstellen. Deshalb gibt es sogenannte Slicer-Programme, die auf Grundlage eines 3D-Modells den G-Code in Abhängigkeit von diversen Parametern erstellen (mehr dazu im entsprechenden Abschnitt).
Da du für jede Änderung - und sei es ein anderer Drucker oder eine andere Filament-Art - einen neuen G-Code benötigst, ist die Weitergabe von G-Codes in der Regel uninteressant.
Wie kommt der G-Code zum Drucker? Es gibt mehrere Möglichkeiten.
Der oben verlinkte G-Code zur Erzeugung eines 50mm-Würfels wurde mit OctoPrint im Zeitraffer aufgenommen. Der komplette Druckvorgang hat 2h11min gedauert. Dabei wurden 8,15m Filament verbraucht. Der fertige Würfel hat eine Masse von ca. 25g.