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Vorgehensmodelle

Allgemeines

Unabhängig von Kosten und Terminaspekten existieren sogenannte Vorgehensmodelle, die sich auf die Frage konzentrieren, welche Aktivitäten in speziellen Projekten durchlaufen werden müssen. So ist es bei IT-Projekten z. B. wichtig, dass vor der Codierung eine exakte Datenanalyse vorliegt und spezielle Anforderungen an die Algorithmen und die Funktionalität der Programme definiert werden. Anforderungen an die Systemumgebung und beispielsweise an Testverfahren sind ebenfalls in bestimmten Phasen festzulegen. Vorgehensmodelle haben natürlich starken Einfluss auf die Zeitplanung des Projektmanagements - für den IT-Bereich gibt es spezielle Phasenmodelle. Auch wenn hier unterschiedliche Meinungen über die optimale Vorgehensweise existieren: Einigkeit herrscht in der Regel darüber, dass in Vorgehensmodellen zwei Bereiche zu unterscheiden sind: Die rein fachliche Seite, z. B. die Geschäftsprozesse in einem Unternehmen (betriebswirtschaftliche Sicht, unabhängig von IT-Systemen, die sogn. Anforderungsanalyse, Formulierung von Zielen) und die IT-technische Umsetzung/Realisierung: Bevor geklärt wird, wie ein Problem/eine Aufgabenstellung IT-mäßig zu lösen ist, muss geklärt werden, was aus der jeweiligen fachlichen Sicht (betriebswirtschaftlich, medizinisch usw.) zu verändern ist. Zuerst also: Wo steckt das Problem? Dann: Wie kann es mit Mitteln der IT gelöst werden? In der Regel geben die Projektziele zunächst mal an, was zu lösen ist. Natürlich können hier auch schon allgemein IT-technische Dinge genannt werden, z. B. "Erstellen einer betriebliche Webpräsenz….". Spezielle IT-Aspekte werden hier aber nicht genannt, die Festlegung auf einen speziellen Weg, um das Ziel zu erreichen, erfolgt in einer späteren Phase.

Phasenmodelle - Wasserfallmodell

Das sogenannte Wasserfallmodell ist ein älteres, allerdings für Durchführung kleinerer Projekte immer noch sinnvolles Vorgehensmodell. Das Wasserfallmodell existiert in unterschiedlichen Varianten - ein optimales und allgemein anerkanntes Modell für alle Projekttypen gibt es nicht. Das Wasserfallmodell ist ein Phasenmodell, d. h. das Projektmanagement berücksichtigt Projektphasen.

Allgemeiner Aufbau des Phasenmodells:

Noch ein Begriff: "Soll-Konzept"
Häufig versteht man darunter eine Art Zusammenfassung der Anforderungen, aus dem dann der Entwurf abgeleitet wird. Ergebnisse des Soll-Konzepts können dann im Pflichtenheft dargestellt werden. Es können u. U. auch Aspekte der Entwurfsphase mit eingearbeitet werden. In der Praxis wird dies teilweise unterschiedlich gehandhabt. Wichtig ist dabei, dass eine umsetzungsfähige Lösungsalternative vorgestellt und begründet wird.

Der Endpunkt jeder Phase bedeutet für das Projektmanagement jeweils einen Meilenstein. Den Phasen sind Arbeitspakete zugeordnet.


Hier einige Beispiele für Teilbereiche der Entwurfsphase:

Allgemeines

Detaillierte Aussagen zur Hardware, Betriebssystem, Netz

Softwarearchitektur

Bei webbasierenden Anwendungen: Schichten (Präsentationsschicht, Anwendungsschicht (Geschäftslogik), Persitenzschicht (z. B. Datenbank), die Anforderungen an die Schichten werden detailliert beschrieben (Was muss die GUI bieten, welche fachlichen Probleme sind zu lösen, was muss die Datenbank bereitstellen usw.)

Software-Komponenten

Software-"Bausteine: Module mit Schnittstellen, bei einer OO-Lösung sind das Klassen (z. B. in UML-Notation).

Webprojekte

Bei Webprojekten muss die Entwurfsphase erweitert werden. Hier werden nicht nur Bereich angesprochen, die für die nachfolgende Programmierung wichtig sind (u. a. für die Bereiche HTML, CSS, PHP, MySQL), sondern auch im hohen Maße Aspekte des Webdesigns / Grafikdesigns. Da es um Struktur- und Layout-Fragen geht, die später im Web für jeden sichtbar sind, handelt es sich um einen sehr sensiblen Bereich; es geht ja auch darum, dass sich ein Unternehmen im Internet positiv präsentiert. Die Zusammenarbeit des Grafik-Designers/Web-Designer mit dem Auftraggeber ist besonders wichtig. Die grundlegende Webseitenstruktur sowie das Layout werden mit dem Auftraggeber zunächst als Grobstruktur festgelegt und dann Schritt für Schritt verfeinert. Jede Zwischenlösung muss mit den Vorstellungen des Auftraggebers abgeglichen werden.

Aufgabe

Führe eine Internet-Recherche zu dem Thema Wasserfallmodelle im Zusammenhang mit Vorgehensmodellen durch. Präsentiere ein Modell, welches dir für kleinere Projekte sinnvoll erscheint. Berücksichtige bitte folgende Begriffe: Lastenheft, Pflichtenheft, Systemdesign, Softwarearchitektur (Achtung: nicht alle Autoren verstehen unter diesen Begriffen das Gleiche.) Beachte bitte auch das Folgende: Am Ende jeder Phase muss geprüft werden, ob die Ergebnisse mit den Vorgaben übereinstimmen. Falls das nicht der Fall sein sollte: Was bedeutet das dann für die nächste Phase? Wie muss reagiert werden?

Quellen

Suche

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14.4.1.3.3.2
www.inf-schule.de/projekte/berufspraxis/projektemercatus/projekte/website_relaunchT2/vor-m
www.inf-schule.de/14.4.1.3.3.2
www.inf-schule.de/@/page/nO7aXRtJlTG1A8PZ

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